Kosmetik ohne Parabene

 

 

Immer mehr Kosmetikhersteller verzichten freiwillig auf die Verwendung von Parabenen und kennzeichnen ihre Pflege als "Kosmetik ohne Parabene".

 

Wir haben die wichtigsten Punkte rund um das Thema "Parabenfreie Kosmetik" für Dich zusammengestellt.

 

  • Wie Du Produkte ohne Parabene in Kosmetik erkennst
  • Welche Konservierungsstoffe in Naturkosmetik verwendet werden
  • Worauf Du beim Kauf einer Gesichtscreme ohne Parabene unbedingt achten solltest
  • Warum Kosmetik ohne Chemie besser für Deine Haut ist

 

 

Kosmetik ohne Parabene - Logo
 Parabenfreie Kosmetik - Logo
Gesichtscreme ohne Parabene

Was sind Parabene?

Sie sind chemische Verbindungen  die in Kosmetik als Konservierungsstoffe eingesetzt werden.

Ihre Verwendung in Kosmetik wird zunehmend kontrovers diskutiert, denn in Tierversuchen haben einige Parabenarten eine hormonähnliche Wirkung entfaltet.

Als Konservierungsstoff in Kosmetik sind sie deshalb zunehmend in Verruf geraten.

 

Kosmetik ohne Parabene - was bedeutet das?

Die Kennzeichnung, dass ein Shampoo ohne Parabene oder die Creme parabenfrei hergestellt wurde bedeutet zunächst nur, dass auf die Verwendendung von Parabenen zur Haltbarmachung der Kosmetik verzichtet wurde.

 

Ob parabenfrei oder nicht, Kosmetikprodukte müssen dennoch mikrobiologisch stabil und vor Verkeimung geschützt sein. 

Dies bedeutet, dass das Produkt auch nach dem Öffnen immun gegen Bakterien oder andere Mikroorganismen wie z.B. Pilze sein muss.

 

Weil in den meisten kosmetischen Pflegeprodukten Wasser enthalten ist, das den Keimen als Nährboden dient, müssen diese unbedingt konserviert werden.

Wenn im Bereich der konventionellen Kosmetik auf den Einsatz von Parabenen verzichtet wird, müssen die Konservierung durch andere Stoffe erfolgen - denn ohne geht es leider nicht.

 

Häufig werden Parabene in Kosmetik durch Phenoxyethanol ersetzt, das vom wissenschaftlichen Ausschuss der EU Kommission zur Verbrauchersicherheit (SCCS) als sicher in der Anwendung bis zu einer Konzentration vom 1% angesehen wird.

 

Tatsächlich war Phenoxyethanol lange Zeit mit einigen Naturkosmetikstandards konform.

 

 

Vorsicht vor Methylisothiazolinon (MI)

Kosmetik ohne Parabene ist leider nicht mit Kosmetik ohne Chemie gleichzusetzen.

Der Grund? Leider kommt auch immer wieder Methylisothiazolinon als Konservierungsstoff zum Einsatz.

 

Bei diesem Stoff besteht allerdings ein erhöhtes Allergiepotential auf das auch das BfR in einer Stellungnahme hinweist.

Eine parabenfreie Gesichtscreme die stattdessen mit Methylisothiazolinon konserviert wurde, ist wohl nicht vom Verbraucher gewünscht.

 

Deshalb heißt es: Die INCI Liste studieren und nicht nur parabenfreie Kosmetik, sondern auch Produkte mit Methylisothiazolinone (MI) im Regal stehen lassen.

 

An dieser Stelle ist ein Nachtrag angebracht: 

Seit Anfang Februar 2017 ist MI als Konservierungsstoff in Kosmetik die auf der Haut bleibt (Gesichtscreme, Handcreme, Bodylotion) in der EU verboten.

Weiterhin erlaubt ist der umstrittene Stoff in Kosmetikprodukten die abgewaschen werden, wie Shampoos oder Duschgels.

 

Naturkosmetik ist immer parabenfreie Kosmetik (und immer ohne MI) egal um welches Produkt es sich handelt.

 

 

Welches Risiko besteht?

Auch wenn jedes Kosmetikprodukt für sich genommen nur geringe Mengen an Parabenen oder chemischen Inhaltsstoffen aufweist, kann sich die Wirkung summieren je häufiger unterschiedliche Pflege- oder Reinigungsprodukte verwendet werden.

 

Bei der aktuellen Risikobewertung wird leider nur die Konzentration innerhalb eines Kosmetikprodukts bewertet und hierfür Richtlinien erstellt.

Die Realität sieht natürlich anders aus.

 

Da genügt schon ein kurzer Blick in den Badezimmerschrank um festzustellen, wieviel unterschiedliche Cremes, Lotionen, Shampoos, Duschgels etc. Du jeden Tag verwendest.

 

Konservierungsstoffe in Kosmetik

Kosmetikprodukte dürfen dem Verbraucher nicht schaden - deshalb müssen sie konserviert sein. Diese Aussage gilt für jeden gekauften Kosmetikartikel ebenso wie für jedes selbstgerührtes Kosmetikprodukt.

 

Selbstverständlich dürfen in Kosmetika keine schädlichen Keime enthalten sein. Hersteller haben also immer auch die Verpflichtung das Wachstum der Keime zu hemmen.

Denn werden kosmetische Mittel nicht ausreichend haltbar gemacht kann es zu unangenehmen Irritationen und Reizungen der Haut kommen.

 

"So wenig wie möglich - so viel wie nötig" - gilt auch für die Konservierung von Kosmetika.

Auf der einen Seite soll Konservierung so wenig wie möglich die guten, hautfreundlichen Bakterien töten.

Auf der anderen Seite soll die Haltbarmachung verhindern, dass sich Mikroben vermehren.

 

Toxikologisch unbedenklich sollen die eingesetzten Stoffe sein. 

 

Die zur Haltbarmachung verwendeten Rohstoffe:

  • dürfen keine Allergien oder Hautreizungen verursachen
  • sollen keine Reaktionen mit den anderen verwendeten Inhaltsstoffen erzeugen

und natürlich keinen unangenehmen Geruch haben:-)

 

 

Die in der Naturkosmetik verwendeten pflanzlichen Öle stehen in Verdacht leicht ranzig werden. Dies würde bedeuten dass Naturkosmetik besonders stark konserviert werden müsste.

Eine Aussage die besonders gerne von Kritikern naturkosmetischer Produkten getroffen wird. 

 

Wir halten den Einwand, dass organische und biologisch abbaubare Wirkstoffe mit möglicherweise gefährlichen Konservierungsmitteln behandelt werden für wenig stichhaltig.

 

Im Gegenteil: Gerade mineralölhaltige Kosmetik wird häufig mit starken Konservierungsstoffen behandelt.

In der Naturkosmetik werden bevorzugt Öle verwendet, die aufgrund ihrer Zusammensetzung sehr gut haltbar sind.

 

Ob, bzw. wie stark ein Kosmetikprodukt konserviert werden muss, hängt u.a. von folgenden Faktoren ab:

  1. Haltbarkeit der Basisöle
  2. Art der Verpackung
  3. Herstellungsverfahren

Und selbstverständlich von einem hygienisch einwandfreien Herstellungsprozess.

 

 

Kosmetik ohne Konservierungsmittel

 

Ob auf Parabene in Kosmetik verzichtet wurde oder nicht - die Aussage "ohne Konservierungsmittel" ist irreführend und bedeutet eigentlich, dass auf Konservierungsstoffe verzichtet wurde, die in der Kosmetikverordnung explizit aufgelistet sind.

 

So müssen Inhaltsstoffe die zwar konservierende Eigenschaften haben, aber einem anderen Zweck als der Konservierung dienen, nicht als Konservierungsstoffe ausgewiesen werden.

 

 

Naturkosmetik - die Ohne... Kosmetik

Die Frage: "Welche Kosmetik ist ohne Parabene?" ist schnell beantwortet. - Naturkosmetik ist immer parabenfrei.

 

Das Schöne an Naturkosmetik: Sie verzichtet auch auf andere umstrittene Konservierungsstoffe sowie auf Mineralöle.

 

So besteht keine Gefahr, dass sich Inhaltsstoffe auf der Haut oder im Körper anreichern, von denen sich später herausstellt, dass sie doch gesundheitsgefährdend waren. 

 

 

Neben der sterilen Produktionsweise bei Herstellung und Abfüllung von Naturkosmetikprodukten sind es die kosmetischen Formulierungen die keimtötend bei Kosmetika wirken.

Erst das Zusammenspiel verschiedener Inhaltsstoffe wie z.B. Alkohole, Antioxidantien, Vitamine und ätherische Öle verhindert die Entstehung von Bakterien.

 

Mit ihrer Hilfe erreicht Naturkosmetik eine wirkungsvolle und verträgliche Alternative zur konventionellen Konservierung. Ganz ohne Parabene oder andere chemische Konservierungsstoffe. 

 

Paraben K

Auch wenn die Hobbythek eine Mischung aus Parabenen (Paraben K) im Angebot hat, bleibt deren Verwendung in Naturkosmetik umstritten.

 

 

 

Gut zu wissen:

Pflegeprodukte wie Cremes oder Lotionen können schon ein für die Haut kritisches Niveau an Keimen aufweisen, ohne dass sich der Geruch oder die Konsistenz des Produktes verändert.

Deshalb muss auch Naturkosmetik mit Formulierungen arbeiten, die die Haltbarkeit der Kosmetik verlängern und unangenehme Überraschungen durch Verkeimung vermeiden.

 

 

Parabene erkennen

Du erkennst Sie der INCI - Liste mit den verwendeten Inhaltsstoffen, die auf jedem Produkt vermerkt sein müssen.

  • Parabene zu identifizieren ist relativ einfach, sie enden auf -parabene.

Mach den Kosmetik Check 

Der Bund für Umwelt und Naturschutz hat mit der kostenlosen ToxFox App ein Tool entwickelt mit dem Verbraucher ihre Pflegeprodukte auf Schadstoffe, d.h. auch auf Parabene überprüfen können. Einige Webseiten haben auch Tools mit denen kosmetische Inhaltsstoffe überprüft werden können.

Bei:

  • codecheck.info
  • cosmeticanalysis.com

kannst Du Deine Kosmetikproduke prüfen. 

 

Hormone in Kosmetik - Auf was muss ich achten?

Der Bund für Umwelt und Naturschutz hat über 60.000 Kosmetikprodukte auf hormonelle Bestandteile (vor allem Konservierungsmittel und UV-Filter) untersucht.

Das Ergebnis: Knapp 1/3 der untersuchten Produkte enthalten hormonell wirksame Chemikalien.

Die Ausnahme sind auch hier Naturkosmetikprodukte, die nicht nur frei von folgenden Parabene sind:

  • Methylparaben
  • Butylparaben 
  • Propylparaben 
  • Ethylparaben 

sondern auch frei von anderen potentiellen Hormon- und Chemiebomben die als Inhaltsstoffe in der Haarpflege oder Cremes verwendet werden wie beispielsweise:

  • Dihydroxybiphenyl
  • Hydroxycinnamic acid
  • Butylhydroxyanisol (BHA)

 

Grenzwerte für den Einsatz von Parabenen in Kosmetik

Das Bundesinstitut für Risikobewerung (BfR) empfiehlt aufgrund des vorliegenden Datenmaterials bezüglich des gesundheitlichen Risiko von Parabenen als Konservierungsstoffe in Kosmetika beispielsweise Cremes, eine Beschränkung der Konzentration auf:

  • 0,4% für Methylparaben  und Ethylparaben
  • 0,19% für Butyl- und Propylparaben

Byhylparaben und Propylparaben sind darüber hinaus nicht zugelassen für:

  • Kinderpflegeprodukte die im Windelbereich zum Einsatz kommen

 

Heißt parabenfrei, dass auf Konservierung verzichtet wird?

Jedes Kosmetikprodukt, egal ob Naturkosmetik oder konventionelle Kosmetik, muss ausnahmslos gegen Keimbefall wie Bakterien, Pilze, oder Hefen geschützt sein.

In konventioneller Kosmetik wird das mikrobielle Wachstum dieser Bakterien durch die Verwendung von Parabenen oder anderen synthetischen Konservierungsmitteln verhindert.

 

Wie wirkungsvoll die Konservierung ist, wird im gesetzlich vorgeschriebenen, sogenannten Keimbelastungstest untersucht. Hier werden Kosmetikprodukte gezielt mit Keimen "geimpft". Anschließend wird überprüft, wie schnell und wie stark sich die zugesetzten Organismen vermehren.

 

Auch wenn Kosmetik als parabenfrei bezeichnet wird, kann und darf auf eine Konservierung nicht verzichtet werden.

 

Eine zu hohe Keimbelastung in Gesichts- oder Körperpflegeprodukten kann zu empfindlichen Hautirritationen, Juckreiz oder Hautrötungen führen.

Deshalb muss auch eine Gesichtscreme ohne Parabene mit anderen Stoffen konserviert werden.

 

Natürlich darf der Austausch von Parabenen nicht durch Konservierungsstoffe mit ähnlich schädlichen Eigenschaften wie Z.B. das aktuell in die Kritik geratene Methylisothiazolinon (MI) erfolgen. 

 

 

Kosmetik ohne Parabene - die Bulletpoints

  1. Parabene sind chemische Konservierungsstoffe die in Kosmetik verwendet werden
  2. Parabene sind möglicherweise gesundheitsschädigend
  3. Die gesundheitsschädigende Wirkung von Parabenen ist noch nicht abschließend geklärt/bewiesen
  4. Naturkosmetik Gesichtspflege und Körperpflege ist immer ohne Parabene
  5. Im Zweifel gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Warum nicht auf Parabene in Kosmetik und andere chemische Inhaltsstoffe verzichten und gleich auf Naturkosmetik umsteigen?